Hören in Gesellschaft sowie in nebengeräuschvoller Umgebung
Wieso höre ich im Restaurant schlecht?
Dieses Phänomen nennt man den “Cocktail-Party”- Effekt. Dieser bezeichnet die Umgebungsgeräusche wie z.B. Hintergrundlärm und Gespräche, Stühle rücken sowie Musik, die einen Maskierungseffekt auf hochfrequente leise Sprachanteile haben.
Man kann sich das so vorstellen, dass die meisten Menschen mit einer leichten Hörminderung hören, das gesprochen wird, aber nicht genau verstehen, was gesprochen wird.
Wir in der Hörwelt Hannover- Misburg haben viele Kunden die genau in dieser Situation schlecht verstehen können. Dies ist die erste Situation die man bemerkt, wenn man einen leichten Hörverlust hat.
Welche ist die am meisten verbreitete Schwerhörigkeit?
Die meistverbreitete Schwerhörigkeit ist die Hochtonschwerhörigkeit. Das bedeutet, dass die höheren Frequenzen schlechter gehört werden. In diesen hohen Frequenzen liegt aber auch der bedeutungsunterscheidende Teil der Sprache.
Beispiel: Hand – Hanf – Hans
Nur durch die Veränderung des letzten Buchstabens entsteht ein komplett anderes Wort.
Dadurch kommt es Menschen mit Hochtonschwerhörigkeiten oft so vor, als ob Ihre Mitmenschen “nuscheln” oder undeutlich reden. Es kommt gelegentlich zu Missverständnissen und häufigem Nachfragen. Dies bemerkt man am ehesten in akustisch anspruchsvollen Situationen wie Gesellschaft.
Ursachen der Hochtonschwerhörigkeit
Dafür müssen wir den Gehörgang und das Mittelohr überspringen (diese sind für die Verstärkung des Schalls verantwortlich) und uns das Innenohr mit der Cochlea, auch Hörschnecke genannt, ansehen.
Die Hörschnecke hat kleine Haarsinneszellen, die leise Sprachanteile verstärken und an den Hörnerv weiterleiten. Am vorderen Teil der Hörschnecke liegen die Sinneszellen, die für die hochfrequenten Anteile verantwortlich sind. Diese sind durch Ihren Sitz im Laufe des Lebens deutlich mehr beansprucht worden als die weiter hinten liegenden, tieffrequenten Bereiche.
Das bedeutet, dass sich Verschleiß, Hörstürze oder anhaltender Lärm immer zuerst auf diese vorderen Bereiche auswirken.
Wie empfinden Betroffene eine Hochtonschwerhörigkeit?
Als Hörakustiker erlebe ich häufig, dass Kunden mit einer Hochtonschwerhörigkeit das Gefühl haben noch gut zu hören. Nur in manchen Situationen mit Nebengeräuschen sei das Verstehen schwieriger.
Dies ist problematisch, da sich das Ohr daran gewöhnt, Sprache undeutlich wahrzunehmen. Der Hörnerv wird weniger gereizt und degeneriert. Im Schnitt dauert es bei Betroffenen ca. 7 Jahre bis sie sich für eine Hörgeräteversorgung entscheiden. Bis dahin hat sich der Hörverlust auch auf viele andere Bereiche und Situationen (z.B. beim Fernsehen, in Gesprächsgruppen, usw.) ausgewirkt.
Viele berichten auch, dass sie dann vom Mund ablesen oder sich Gesprächsinhalte erschließen müssen. Dies führt dazu, das wertvolle kognitive Ressourcen zum mitdenken verbraucht werden und es ist deutlich anstrengender über einen längeren Zeitraum einer Gruppe von Menschen zuzuhören.
Kann man mit Hörgeräten in Gesellschaft nichts verstehe?
Tatsächlich höre ich sehr häufig, dass neue Kunden sagen, dass in Gesellschaft kein gutes Sprachverstehen mit Hörgeräten möglich ist. Dies ist so aber nicht richtig!
Das Ohr braucht dafür folgendes:
Ein optimal eingestelltes Hörgerät, Training mit dem Hörgerät, neueste Technik wie Automatiken und Richtmikrofone sowie Störgeräuschreduzierungen. Durch das Zusammenspiel von Technik und einem sehr gut eingestellten Hörgerät, kann Sprache über die Nebengeräusche gehoben und wieder ein sehr gut Ergebnis in Gesellschaft erreicht werden.
Wir bei der Hörwelt Hannover- Misburg haben Sie die Möglichkeit Ihre Hörsysteme mit unserem patentierten Verfahren perfekt einstellen zu lassen und deutlich bessere Ergebnisse in anspruchsvollen Situationen zu erzielen.
Die Arbeit mit einem speziellen Sensor (IAS) ermöglicht uns zudem ein noch individuelleres und passenderes Hörsystem für Sie zu finden, da er Sie eine Woche durch Ihren Alltag und Hörsituationen begleitet.
Wie spreche ich meinen Angehörigen an, dass er schlecht hört?
Die Schwelle sollte für den Angehörigen so tief wie möglich gelegt werden. Das bedeutet, ihm erst einmal vorzuschlagen einen Hörtest machen zu lassen, um eine evtl. vorliegende Hörminderung abklären zu lassen.
Ein Hörtest kann beim HNO-Arzt oder Akustiker gemacht werden.
Am besten teilen Sie dem Arzt oder Akustiker im Vorfeld mit, dass Ihr Angehöriger noch nicht vollends davon überzeugt ist. Gemeinsam kann man dann erklären, welche Vorteile sich aus einer Hörgeräteversorgung für ihn und sein Umfeld ergeben.
Machen Sie deshalb gerne einen Termin bei uns in Hannover aus! Wir sind für Sie da.